Unsere neuen Mitarbeiter am Bellacher Weiher: Die Biber

Für einige kaum zu glauben, für andere ein Zeichen eines gesunden, stabilen Ökosystems: Die Biber sind zurück – auch am Bellacher Weiher.

 

In der Schweiz wurde der Biber im 19. Jahrhundert ausgerottet, das Fleisch war begehrt als Fastenspeise, das Fell als wärmender Pelz und nicht selten wurden Duftstoffe mit denen Biber ihr Revier markieren als teure Wundermittel verkauft. Zwischen 1956 und 1977 wurden in der Schweiz 141 Biber aus Norwegen, Frankreich und Russland freigelassen. 2008 gab es wieder rund 1600 Biber – tendenz steigend, zum Glück.

 

Die Natur selber kommt uns beim Projekt Sanfte Sanierung. Durch die Regulation der Wasserhöhe im Weiher West, durch Erweiterung der Wasserfläche arbeiten die Biber effizient im Rahmen des Konzepts der Sanften Weihersanierung mit.


Fotogalerie "Auf den Spuren der Biber am Bellacher Weiher"

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Biodiversität

Biber schaffen in reiner „Handarbeit“, wofür wir Menschen viel Technik, Energie und Geld einsetzen: Biberseen sind abwechslungsreicher als künstliche Gewässer und können durchaus mit den Biotopteichen konkurrieren, die aus Gründen des Naturschutzes angelegt worden sind. Kaum ein von Menschen künstlich angelegtes Feuchtgebiet kann die Natürlichkeit und Artenfülle herstellen und aufrechterhalten, wie sie die vom Biber geschaffenen Biotope bieten. Insbesondere die flachen Uferbereiche, in denen zahlreiche Wasserpflanzen wachsen, sind wesentlich größer als die in künstlich an-gelegten Gewässern.

 

Familiensitz am Weiher: wie sie wohnen

Neben den Biberdämmen beeindrucken uns Menschen vor allem die Biberburgen. Große, mitten im Bibersee freistehende Burgen können über drei Meter hoch und über zehn Meter breit sein. Doch sie sind eigentlich die Ausnahme, bedeutet es für den Biber doch einen enormen Zeit- und Energieaufwand, das ganze Material zu fällen und zusammenzuschleppen.

Viel lieber als eine aufwändige Burg ist den Bibern ein in das Ufer gegrabener „Erdbau“. Auch dessen Eingang befindet sich stets unter Wasser, der Kessel liegt meist unter den Wurzeln eines Baumes. Ist das Ufer zu niedrig oder nicht stabil genug, deckt der Biber den Erdbau oben mit Ästen und Zweigen ab, es entsteht ein „Mittelbau“. Nur wo die Ufer zu flach sind, bauen Biber die freistehenden Burgen, sogenannte „Hochbaue“.

 

Daneben legt der Biber, verteilt über das Revier, einfache Fluchtröhren an, in die er sich bei Störung oder Gefahr schnell zurückziehen kann. Da Biber nicht gerne über Land laufen, graben sie oberirdische Kanäle, die die Gewässer miteinander verbinden oder die sie näher an ihren Futterplatz bringen.

 

Kurz bevor die Gewässer zufrieren, stapeln Biber frische Zweige als schwimmende Nahrungsvorräte für den Winter auf. Diese „Nahrungsflöße“ liegen im tiefen Wasser neben den Biberburgen und können Dutzende Kubikmeter Äste und Zweige enthalten.

 

Aus totem Holz wird Leben

Fällt ein Biber den Baum so, dass er ins Wasser stürzt, bietet das untergetauchte Geäst den Fischen gute Verstecke. Eine ähnliche Wirkung haben die Burgen, Dämme und Nahrungsflöße des Bibers. Im direkten Umfeld einer Biberburg findet man nach Untersuchungen des Landesfischereiverbandes Bay-ern Fischdichten, die bis zu 80-mal so hoch sind wie an vergleichbaren Gewässern ohne Biber. Der Grund: In Biberteichen finden Fische besonders viel Nahrung, sie vermehren sich gut und werden be-sonders groß; die Zahl der Laichplätze, Jungfisch-Einstände oder Winter-Ruheplätze steigt.

Quelle: Link

 

Der Biber im Mittelland

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Der Biber im Mittelland
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